
Guten Tag!
Hier ist also mein Nest und es versteht sich von selbst, dass es einem hier nicht langweilig wird.
Das Haus hatte ich vor über 35 Jahren in der Not gekauft. Es war eher eine billige Hütte mit viel Land, jedoch gut genug für die Ferien meiner drei Kinder, die viel Auslauf brauchten, Musik machen wollten und gerne Pferde hatten. Es schenkte uns gute und problemlose Ferien und ich konnte im Sommer ruhig arbeiten und auch Seminare im nahegelegenen St.Amour machen. Dann geriet das Haus in Vergessenheit. Die Kinder gross und flügge, die Mutter engagiert in Spanien mit dem Aufbau eines Burnout-Projektes. Ich fand das Haus dann, nach vielen Jahren wieder, eingepackt in Dornen und Gestrüpp und es folgten Jahre des Rodens, der Renovation und der Begrünung der Umgebung. Ein Kraftakt sondergleichen, der sich lohnte. Heute ist es mein kleines Paradies.
Jetzt ist es Januar, bitterkalt und ich bin froh, habe ich im Sommer genügend Holz angelegt - ich werde es brauchen. Mit mir sind noch drei Hühner, Elsa, Erika und Emma und die zugelaufenen Katzen Rico und Elvis. Mäuse sind genug da und so schauen auch Nachbars - Katzen vorbei. Frankreich ist bemüht, alle Katzen zu kastrieren, was es tatsächlich einfacher macht, denn wohin sollte man mit all den Katzenbabys - keiner will sie. Und, meine Katzen sind z.B. keine Stubenhocker! Die wollen zum nächtlichen Katzenplausch, ohne Folgen bitte.
Was macht eine "HighAgerin" im Winter, abgelegen am Waldrand mit Ofenheizung, im nicht unterkellerten Haus? Entweder verflüchtigt man sich in den Süden über den Winter oder man legt sich Aufgaben zu. Ich schreibe diesen Winter an meinem zweiten Buch über Adoptionen und mit meinem Kinetherapeuten ein Buch über AT,(Autogenes Training) und eben diesen Blog. Ich finde eine Adoption ist eine Liebesgeschichte und dringend wichtig und nötig in unserer Zeit. Ich gehöre ja zur Menschheits-Familie und die darf sich sehr wohl auf irgend eine Weise um die Zurückgebliebenen kümmern.
Natürlich braucht dieses Haus viel Pflege. Es muss immer etwas repariert, gestrichen, gepflanzt und geschnitten werden. Ich mach das gerne, doch seit mein lieber Nachbar und Freund, ebenfalls 80, von der Leiter gefallen ist und Arm und Rücken gebrochen hatte, bin ich sehr viel vorsichtiger geworden. Es geht ihm, Gott sei Dank, wieder gut, jedoch haben wir uns gegenseitig versprochen, dass wir das Leiter steigen besser sein lassen. Er überlässt es den Kindern und ich meinen "Sommer-Engeln".
Das bringt mich dazu, Ihnen mein Sommer- High-Light nahe-zu-bringen! Ich hatte vor zwei Jahren gesundheitliche Probleme und nach Spital-Aufenthalten und Muskelverlust merkte ich, ich schaffe das Roden, das Bäume Schneiden, das Abtransportieren und das Jäten zur Zeit nicht mehr alleine. Ich fand eine Seite im Internet " Holliday4Help" und meldete mich dort an. Hier kann man sein Bedürfnis inserieren und Interessierte können dann in die Ferien kommen, kriegen ein Zimmer und gute Kost. Dafür arbeiten/helfen sie 4/5 Stunden pro Tag. Da ich früher eine zeitlang B&B machte, bin ich eingerichtet für Gäste.
Kurz nach der Aufgabe des Inserates, kamen die ersten Zuschriften und ich war sehr erstaunt über die freundlichen Angebote, die ich bekam. Kurz: Ich verlebte einer meiner schönsten Sommer! Es kamen so freundliche Männer und Frauen und sie setzten sich ein, um meine "Todo-Liste" zu verkürzen .Es kamen Schüler, Manager, Lehrer und Pensionierte, alles Menschen, die eine sinnvolle Auszeit mit Bewegung und einem Zuhause wollten/brauchten. Viele lauschige Abende, mit Grillen, Baden am nahen See, Diskutieren, Mond gucken, Musik machen und gutem Essen geniessen. (Ich koche gerne). Zusammenfassend, ein total geglückte Aktion. Nachmachen erlaubt, bitte genaue Bedürfnisse beiderseits vorher klären!
Bis bald, zu anderen Highlights und Einsichten im HighAge-Leben von Norah.
Man darf Unterstützung im Alter annehmen - wirklich!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Norah
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